Montag, 11. Januar 2021

Verbund-Chef Strugl – Coronakrise drückte Stromverbrauch

Wien (APA) – Die Coronakrise hat den Verbund-Stromverbrauch gedrückt. „Im ersten Lockdown im Frühjahr war es wesentlich signifikanter als in der zweiten Welle“, so der neue Verbund-Chef Michael Strugl im „Kurier“ zu den Auswirkungen der Schließungen. „Der Verbrauch ist weniger geworden, insbesondere in der Industrie. Übers Jahr 2020 sind wir ungefähr bei minus sieben Prozent gelandet.“ Die Großhandelspreise seien im März auch eingebrochen, hätten sich übers Jahr aber erholt.

Zum Aussetzen der Abschaltungen bei Endkunden im ersten Lockdown sagte der seit Jahresbeginn amtierende Verbund-CEO, es habe eine freiwillige Vereinbarung der Branche gegeben, auf Abschaltungen zu verzichten. „Die Unternehmen wollten das nicht verlängern. Das kann nicht auf Dauer funktionieren. Wenn es hier Probleme gibt, dass Menschen in eine Notlage kommen, dann ist das ein sozialpolitisches Thema.“

Bei der Stromerzeugung wolle der Verbund bis 2030 ein Viertel seiner Produktion aus Photovoltaik und Wind generieren. Beim von der Regierung im Zuge der Klimastrategie geplanten Ausbau der Wasserkraft in Österreich um insgesamt 5 Terawattstunden (TWh) schätzt Strugl, dass davon rund zwei Drittel auf Revitalisierungen und Effizienzsteigerungen bestehender Anlagen sowie ein Drittel auf Neubau entfallen könnten. Wenn man den Ökostromausbau fördere, koste das etwas. „Das bezahlt der Stromkunde und daher gibt es darüber eine politische Diskussion.“